Der Bundesrat hat am 4. September 2013 mit der "Energiestrategie 2050" das wohl ambitionierteste gesellschaftliche Umbauprojekt des modernen Bundesstaates ins Leben gerufen. Die Universität St.Gallen wird mit dem neu gegründeten "Center for Energy Innovation, Governance and Investment (EGI-HSG)" ihre Kompetenzen im Forschungsbereich Energie bündeln und die Energiestrategie 2050 kritisch, konstruktiv und lösungsorientiert begleiten.
Das neue HSG-Center ist Teil des schweizerischen Energie-Kompetenzzentrums (SCCER CREST), das im Aktionsfeld "Ökonomie, Umwelt, Recht, Verhalten" tätig wird. Dieses nationale Kompetenzzentrum wurde von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) für den Zeitraum 2014 bis 2016 mit einem Budget von 11 Mio. Schweizer Franken ausgestattet. Davon fliessen 2,4 Mio. Schweizer Franken nach St.Gallen. Wissenschaftler aus fünf Disziplinen - Umweltökonomie, Technologiemanagement, Finance, Politikwissenschaften und Recht - werden die Forschungsagenda des neuen Centers vorantreiben.
Die rechtlichen Fragestellungen, die sich im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 sind zahlreich und von grundsätzlicher Bedeutung: Wie sind Bewilligungsverfahren für Erzeugungsanlagen von erneuerbarer Energie zu gestalten, damit diese effizient und ohne Beeinträchtigung der Verfahrensrechte der Anwohner durchgeführt werden können? Wie sind die datenschutzrechtlichen Fragen im "Smart Grid" zu meistern? Wie sind Interessenkonflikte am Besten aufzulösen, bspw. zwischen der Energieerzeugung und dem Naturschutz? Inwieweit dürfen Energieeffizienzmassnahmen die persönliche Lebensgestaltung der Bevölkerung verändern ("Social Engineering")? Was sind die grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen einer ökologischen Steuerreform? Was ...
Interessiert? Die Ausschreibung zu den ersten Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden im neuen Center findet sich hier.
Foto Credit: Earth explorer (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons